Banger oder
Hänger?
SOS-Kinderdörfer weltweit vergibt einen Preis für geniale Jugendbeteiligung — und auch einen dorthin, wo es noch besser geht!
Ein Knaller!
Nominierte für den BANGER:
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Ein Gesetz, das die Rechte junger Menschen in Brandenburg deutlich stärkt — und das zusammen mit ihnen entstanden ist!
Das neue Kinder- und Jugendgesetz Brandenburg kümmert sich langfristig um die Förderung und den Schutz von jungen Menschen und Jugendhilfe-Organisationen. Es legt zudem eine klare Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen fest. Die dadurch entstehenden Kosten übernimmt das Land Brandenburg!
Vorbildlich ist bei diesem neuen Gesetz aber vor allem, wie es entstanden ist: Denn bei diesem "Gesetz der 1.000 Stimmen" haben ca. 1.000 junge Brandenburger:innen mitgearbeitet. In Workshops und bei einer Online-Befragung wurden von ihnen Forderungen eingeholt, von denen einige direkt im Gesetz gelandet sind.
Ein Gesetz, das die Rechte von jungen Menschen in Brandenburg deutlich stärkt und zusammen mit jungen Menschen entstanden ist. Ein richtiger Knaller, Brandenburg! 💥
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Er ist die am längsten aktive Interessensvertretung für Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen — und hat viele ähnliche Projekte inspiriert!
Der Landesheimrat Hessen (LHR) ist die am längsten aktive Interessensvertretung, die sich für Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen in ganz Deutschland einsetzt! Vulnerable Jugendliche bekommen so eine Stimme. Finanziert wird er vor allem aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales.
Feiernswert ist dabei die Selbstorganisation: Junge Menschen wählen die Mitglieder des Landesheimrats selbst!
Und das Beispiel des LHR Hessen hat mittlerweile Schule gemacht: Auch in anderen Bundesländern entstehen immer mehr solcher Interessensvertretungen. Vorbildlich im wahrsten Sinne des Wortes, Landesheimrat Hessen! 💥
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Junge Menschen in NRW setzen sich aktiv für geflüchtete Jugendliche ein — und das in bisher fast 500 Einzelprojekte mit tausenden Kindern!
Das Förderprogramm Du.Ich.Wir des Landesjugendrings NRW für junge Menschen nach Flucht ist ein herausragendes Beispiel für nachhaltige Unterstützung und Integration!
Richtig toll sind vor allem die Projekte, die durch Du.Ich.Wir. entstehen: Junge Menschen leiten sie selbst und setzen sich aktiv für geflüchtete Jugendliche ein! Und das bisherige Ergebnis kann sich sehen lassen: Bislang konnten jährlich mit bis zu 32 beteiligten Verbänden bis zu 500 Einzelprojekte mit tausenden Kindern und Jugendlichen in NRW erreicht werden.
Finanziert wird das Programm durch das Land NRW, was eine sichere finanzielle Grundlage schafft. Die Betreiber:innen des Programms wollen in Zukunft zur festen Institution werden.
Du. Ich. Wir. - Wir feiern euch! 💥
Zu Gemütlich
Nominierte für den HÄNGER:
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Die Solidarität zwischen den Generationen trägt unser Rentensystem. Aber dieses System gerät immer mehr in Schieflage: es setzt die nachfolgende Generation unter Druck und ist keineswegs zukunftssicher. Und: junge Menschen haben viel zu wenig Mitspracherecht. Das muss sich ändern, Arbeitsministerium!
Der sogenannte "Generationenvertrag" ist die Basis für unser Rentensystem: Alle in Deutschland arbeitenden Menschen zahlen ins Rentensystem ein, um im Alter durch die Rente abgesichert zu werden. Doch das System hinkt: Weil die deutsche Bevölkerung immer älter wird, kippt das Verhältnis von Rentner:innen und Beitragszahlenden. Es muss mit Steuergeldern unterstützt werden, die sonst anders eingesetzt werden könnten. Die finanzielle Absicherung, wenn die jungen Menschen von heute später in Rente gehen, ist auch nicht garantiert.
Der „Vertrag“ betrifft also die heutigen jungen Menschen ihr ganzes Leben: Höhe der Beiträge, Nutzung ihrer Steuern, während sie arbeiten und die Absicherung in der Zukunft. Aber darüber mitentscheiden können sie kaum: Junge Menschen sind quasi in den Vertrag eingebunden, haben aber fast keine Mitsprache, um die Umsetzung zu beeinflussen.
Junge Menschen sollten viel mehr mitentscheiden bei der Gestaltung des Rentensystems. Sonst hängt das Ganze! 🦥
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Zuerst verfassungswidrig - und auch die aktuelle Klima-Politik der Bundesregierung bleibt völlig unzureichend. Vor allem bindet sie die junge Generation nicht genug ein, obwohl diese vom Klimawandel am meisten betroffen sein wird. Da muss mehr gehen, Bundesregierung!
Der menschgemachte Klimawandel führt zu immer mehr Umweltkatastrophen und bedroht die Existenzgrundlagen von vielen Menschen. Aber die Klimaschutzpolitik in Deutschland ist schon lange zu inkonsequent! Es wird nicht genug getan, um Abgase zu reduzieren und dem Pariser Klima-Abkommen gerecht zu werden.
Das Klimaschutzgesetz von 2019 wurde nach einer Beschwerde von u.a. jungen Menschen als verfassungswidrig eingestuft, weil „die heute unzureichende Klimaschutzpolitik Freiheits- und Grundrechte von morgen beeinträchtigt“. Doch auch das aktualisierte Klimaschutzgesetz muss jetzt wieder von Umweltverbänden und jungen Kläger:innen verfassungsrechtlich angefochten werden. Denn die Perspektiven junger und zukünftiger Generationen werden im Gesetz nicht genug berücksichtigt, obwohl diese am meisten betroffen sein werden.
Es geht um die Zukunft der Menschheit, doch trotzdem sind junge Menschen nicht genug bei der Gesetz-Entwicklung und -Umsetzung eingebunden. Da ist doch was faul! 🦥
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Lehrpläne, Digitalisierung, Reform des Notensystems und so viel mehr: es sollten die mitreden, die selbst zur Schule gehen. Das ist doch nicht zu viel verlangt, liebe Kultusministerkonferenz!
Schule ist der wichtigste Ort im Leben vieler junger Menschen. Gerade hier ist es wichtig, dass junge Menschen eingebunden werden, weil es sie direkt, lange und massiv betrifft. Und weil es nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung ist, sondern auch Erfahrung mit gelebter Demokratie fördert.
Aber in vielen Schulen haben Schüler:innen immer noch zu wenig Möglichkeiten sich wirkungsvoll einzubringen. Dabei gibt es einiges an Forderungen: von besser abgestimmten Lehrplänen über schnellerer Digitalisierung bis zur Reformierung des Notensystems. Gerade die Kultusministerkonferenz ist hier gefragt, Jugendbeteiligung an Schulpolitik mit langfristigen, tiefgehenden Formaten, wie z.B. Befragungen, Workshops oder Foren weiter zu stärken.
Schüler:innen sollen in den Orten, die sie am meisten betreffen, wirklich mitgestalten können. Das ist noch zu träge, obwohl da so viel mehr möglich ist! 🦥